Sind Elefanten wirklich «Dickhäuter»?
Der Ausdruck, Elefanten seien Dickhäuter, ist nur teilweise richtig. An verletzlichen Stellen wie am Rüsselansatz, den Beinen und am Rücken, kann die Haut tatsächlich 2.5 – 3 cm dick sein. Der Rücken ist meistens stark behaart. Hinter dem Ohr, an den Augen, am Bauch, an der Brust und den Achseln dagegen ist die Haut papierdünn.
Menschen die zum ersten Mal Elefantenhaut berühren, beschreiben sie oft als radiergummiartig.
Wieso brauchen Elefanten eine dicke Haut?
Die Elefanten brauchen eine dicke Haut, um ihre Masse, bzw. ihren inneren Druck zusammenzuhalten. Vergleichen lässt sich dies mit dem Brot einkaufen: Wenn man 1 kg. Brot kauft, dann wird das Brot in ein Seidenpapier eingewickelt. Kaufe man dagegen 20 kg. Brot, braucht es einen dicken und starken Papiersack damit das Brotpaket zusammen hält.
Kann der Tierarzt die Haut aufschneiden?
Wegen des inneren Druckes ist es auch praktisch kaum möglich bei einer Elefantengeburt mit einen Kaiserschnitt zu helfen. Die Gedärme würden heraus quellen und könnten unmöglich mehr in die Bauchhöhle zurück geschoben werden. Was man tun kann, ist ein Dammschnitt, zwischen After und Scheide. Aber auch diese Operation ist sehr riskant und wird nur im extremsten Fall angewendet um das Leben der Elefantenmutter zu retten. Die Schnittwunde kann z.B. nicht mit Fäden zugenäht werden, sondern müsste mit Draht zugeheftet werden.
Ist die Haut empfindlich?
Die Elefantenhaut ist trotz ihrer Dicke ein sehr empfindliches Organsystem und besitzt eine reiche Nervenversorgung. Ein Elefant bemerkt jede Fliege, die auf ihm landet! Auch ein Elefanten sind «kitzelig» wenn ein Elefantenpfleger ihn in der Achselhöhle krauelt.
Die Falten des afrikanischen Elefanten sind «Hautbrüche»
Die Runzeln in der Elefantenhaut speichern Wasser und Schlamm. Dies schützt die Tiere unter anderem vor Hitze und vor Parasiten. Nun haben Forscher herausgefunden, wie die Falten entstehen.
Die Falten des afrikanischen Elefanten sind «Hautbrüche»
Wieso sind einige Elefanten fast «weiss»?
Den Unterschied zwischen den afrikanischen und asiatischen Elefanten sieht man auch in der Struktur der Haut. Asiatische Elefanten besitzen eine feinere Haut als ihre afrikanischen Verwandten.
Vor allem bei asiatischen Elefanten fehlt auf der Haut oft an einigen Stellen die Farbe. Am auffälligsten ist dies an den Ohren und der Stirne. Diese «weissen» Flecken sind das Gegenteil unserer Sommersprossen. Die «Depigmentierung» hat meistens einen genetischen Grund. Ernährung, Alter und Lebensraum spielen aber auch eine Rolle. Junge Elefanten sind meistens ganz «grau». Mit dem Alter kommen die ersten weissen Flecken. Ganz weisse Elefanten (Albinos) sind selten und gelten als heilig.
Das tägliche Leben der weissen Tempelelefanten ist jedoch nicht so grossartig.
Der Unterhalt der Elefanten ist teuer. Fehlt das Geld, beginnt das Leiden. Elefanten gelten in Burma und in anderen buddhistischen Kulturen als «heilig».
Umso unverständlicher ist es, dass in Burma ausgerechnet diese seltenen Tiere nicht sehr gut gehalten werden. Sie meisten sind psychisch krank, weil sie ihr Leben an kurzen Ketten verbringen müssen.
Düstere Zeiten für weisse Elefanten (zum Film)
Besitzen die Elefanten auch Haare?
Die Haut der Elefanten ist voll mit Haaren. Dies sieht man vor allem bei jungen Elefanten sehr gut. Bei den erwachsenen Elefanten ist vor allem der Rücken dicht mit Haaren bewachsen.
Auf die Publikumsfrage für was denn die Haare sind, ist unsere Antwort meistens: «Damit der Schmutz, Sand und Schlamm nicht so leicht vom Rücken fallen, und wir mehr zu putzen haben.»
Afrikanische Elefanten sind weniger behaart, als ihre asiatischen Verwandten.
Die dicksten Elefantenhaare befinden sich am Schwanzende. Mit diesen Haaren werden vielfach Armreifen und Fingerringe produziert.
Schwitzen Elefanten?
Da die Elefantenhaut keine Schweissdrüsen besitzt, müssen sich die Elefanten auf andere Art und Weise kühlen.
Sie besitzen grosse Ohren, die wie Kühler wirken. Unter der feinen Haut hinter den Ohren verlaufen Tausende von feinsten Äderchen. Wenn die Elefanten mit den Ohren flattern, kühlt der Luftzug das Blut in den Kapillaren und somit den Körper ab. Dies hat den gleichen Effekt wie das Hecheln der Hunde, oder wenn wir bei grosser Hitze unsere Handgelenke in kaltes Wasser halten.
Das Flattern der Ohren um sich zu kühlen, ist für Elefanten sehr effizient.
Um sich zu kühlen suhlen sich die Elefanten sehr gerne im Schlamm. Sich suhlen und dann mit Sand und Lehm «panieren» lieben die Elefanten sehr.
Wenn der Elefant nun doch Schweissdrüsen hätte?
Hätte er Schweissdrüsen, wäre die Haut des Elefanten meistens schweissnass, denn ein Elefant von etwa 2’000 kg. hat eine Hautoberfläche von rund 112’000 Quadratzentimeter. Eine Ratte mit einem Gewicht von 300 Gramm hat dagegen eine Körperfläche von 300 Quadratzentimeter. Das heisst, im Verhältnis zum Gewicht besitzt ein Elefant nur etwa 1/18 der Körperoberfläche einer Ratte. Kleinere Lebewesen können also die Körperwärme bedeutend besser abgeben als Elefanten und schwitzen so viel weniger.
Was hat die Haut mit der Ernährung zu tun?
Damit die Elefanten aber nicht dauernd zu heiss haben, nehmen sie eine bedeutend weniger energiereiche Nahrung auf, als kleinere Lebewesen oder wir Menschen. Dies ist ein Grund, warum die Elefanten mit einer pflanzlichen Ernährung so stark und gross werden. Würden sie Fleisch, Fett und Zucker essen, könnten sie die Körpertemperatur nicht mehr unabhängig von der Lufttemperatur ausgleichen und wären so nicht lebensfähig.
Gehäutete Elefanten in Myanmar / Burma
Bisher wurden vor allem männliche Elefanten getötet, weil in Asien nur sie Elfenbein tragen. Jetzt jagen die Wilderer offenbar jedes Tier, das sie kriegen können – sogar Kühe und Kälber. Mit Giftpfeilen erlegen sie ihre Beute und häuten sie.
Seit 2013 wurden in Myanmar über 100 Elefanten wegen ihrer Haut gewildert, in diesem Jahr waren es bereits mehr als 20.
Einer der wichtigsten Handelsplätze ist die Grenzstadt Mong La, die als „gesetzloses, schwarzes Loch“ verschrieen ist. Dort wird getrocknete Elefantenhaut – neben Fellen, Knochen und anderen Körperteilen vieler bedrohter Tierarten – offen angeboten. Auch am „Goldenen Fels“, einem der heiligsten buddhistischen Stätten Myanmars, blüht der Handel damit.
Die Haut wird getrocknet, zu Pulver zerrieben und mit Kokosöl zu einer Salbe verrührt, die gegen Hautkrankheiten und Verdauungsprobleme helfen soll. Zudem wird Haut zu Schmuck verarbeitet, etwa Armbänder mit roten Perlen für weniger als 100 Euro.
Das kriminelle Geschäft wird international organisiert, die Behörden schreiten offenkundig nicht ein, Einheimische haben zu viel Angst, um die Polizei zu informieren. In Myanmar stehen zwar auf das Töten von Elefanten bis zu 7 Jahre Haft, Verstöße werden aber kaum verfolgt. Die Stadt Mong La ist zudem ein rechtsfreier Raum.
Chinas Politiker haben durchaus erkannt, dass das Land eine zentrale Rolle bei der Elefanten-Wilderei spielt: China hat den Elfenbeinhandel verboten und schließt den inländischen Markt – gleichwohl überqueren Chinesen ungehindert die grüne Grenze nach Myanmar und kaufen dort Elefantenprodukte ein.
Ich bin immer wieder nur unendlich traurig und entsetzt darüber was diesen wunderbaren, schönen und sensiblen Geschöpfen angetan wird !
Vielen Dank aber für den interessanten Bericht über die Dickhäuter!
Ich kann Susanne Wagner nur zustimmen, denn ich bin selber ein Fan von Elefanten. Es wäre so schade, wenn ich sie nie die Gelegenheit bekommen würde, sie in freier Wildbahn zu sehen, sondern nur in Zoos oder zerstückelt auf Schwarzmärkten, das ist so grausam!!! Viele Politiker reden über Tierschutz und währenddessen verenden Elefantenkälber, weil ihre Mütter getötet wurden. Ich verstehe die Menschen nicht, die denken, sie könnten mit Tieren tun, was sie wollen, nur weil die Tiere nicht die Menschensprache beherrschen und sie sie «bezwingen» können, sie denken nur an Geld und nicht an das Tierwohl. Solche Menschen sind egoistisch und blind vor Geldgier, sie sehen nicht das Leid des Tieres, sondern nur das, was sie sehen wollen, ein Faktor zum Geld machen. #Stoppt den Elfenbeinhandel!!! #Rettet die Elefanten!!!
PS: Interessanter, informativer Artikel 🙂