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Die Beschäftigung oder das Behavioral Enrichment der Zooelefanten

By Georges Frei  On 14. März 201631. Mai 2019 In Haltung Tagged Abwechslung, Aggression, Beschäftigung, Chhukha, direkter Kontakt, Elefantenfütterung, elefantenkuh, Feindvermeidung, Gebrauchsdressur, geschützer Kontakt, Kommunikation, Körperpflege, Langweile, Musth, Partnersuche, Publikum, Publikumskontakt, spazieren, Spaziergang, Spiel, spielen, Stereotypien, Territoriumsverteidigung, Verhaltenstörungen, Wald, Waldspaziergang, waschen, Wasser, Wassersuche, zoo, Zoopublikum, Zürich Leave a comment 
Warum müssen Zooelefanten beschäftigt werden?
Löcher mit Heu
Löcher sind mit Heu gefüllt

Die Futter- und Wassersuche, Feindvermeidung, Territoriumsverteidigung, Partnersuche und Jungtieraufzucht beschäftigt die Wildtiere Tag und Nacht. Den Zootieren werden viele dieser Tätigkeiten abgenommen. Das Futter und das frische Wasser werden jeden Tag pünktlich durch die Tierpfleger geliefert. Kein Raubtier verirrt sich in das Gehege. Meistens bestimmen die Kuratoren und die Tierpfleger sogar die Paarungspartner.

Wie beschäftigen sich die Elefanten selber?

Die Begegnung mit dem Elefantenbullen, die Geburt und die Aufzucht ihrer Jungen kann eine Elefantengruppe jedoch über einige Zeit artgerecht beschäftigen. Da jedoch viele Hauptaufgaben der freilebenden Elefanten im Zoo fehlen, kann das bequeme Zooleben für die Zoo- und Zirkuslefanten bald einmal ziemlich langweilig werden.

Wieso ist Behavioral Enrichment wichtig?
Indy kämpft mit dem Baumstrunck
Indy kämpft mit dem Baumstamm

Die Langweile kann bei den Elefanten sehr schnell zu sozialen Spannungen, Aggressionen und Verhaltenstörungen führen. Unterbeschäftigte und gelangweilte Elefanten erkennt der Zoobesucher am stereotypen «weben». Das heisst, die Elefanten schaukeln mit ihrem Kopf am selben Ort hin und her. Auch wen sich die Elefantenpfleger mit viel Motivation und Einfallsreichtum für die Beschäftigung der Elefantengruppe einsetzen, lässt sich diese Verhaltensstereotypie leider kaum vollständig verhindern.

Die Beschäftigung, Verhaltensanreicherung oder das «Behavioral und Environmental Enrichment» der Zooelefanten ist ein wichtiger Bestandteil der modernen Elefantenhaltung.

Was gehört alles zur Beschäftigung?

Die tägliche Körperpflege und die Gebrauchsdressur der Zooelefanten gehören zum Beschäftigungsprogramm. Daneben verbringen die Elefanten viel Zeit in ihrer Aussenanlage.

Das Aussengehege sollte den Elefanten viel Komfort, Environmental Enrichment, bieten. Kratzbäume und Lehmsuhlen dienen der Körperpflege, aber auch dem Zeitvertreib. Um die Elefanten über längere Zeit im Aussengehege zu beschäftigen braucht es noch einige mehr.

Wie können die Elefanten beschäftigt werden?

In der freien Wildbahn sind die Elefanten vor allem mit der Suche nach Nahrung beschäftigt. Da das Essen die Lieblingsbeschäftigung fast aller Elefanten ist, sollten auch die Zooelefanten die Möglichkeit haben sich mit der Nahrungssuche und deren Zubereitung zu beschäftigen.

Chandra mit Pneu
Chandra kämpft mit dem Pneu

Heuraufen mit einer kleinen Öffnung die zusätzlich mit Metallstäben unterteilt ist, erschweren den Elefanten während dem Tag in der Aussenanlage die Nahrungsaufnahme. Wenn immer nur kleine Portionen heraus gezupft werden können sind alle Elefanten für längere Zeit mit wenig Heu beschäftigt. Dicke und dünne Äste müssen von den Elefanten in mundgerechte Stücke verarbeitet werden. Das fördert die Geschicklichkeit der Elefanten und mit dem Essen des rauen Futters werden die Backenzähne richtig abgenützt. Stämme und dicke Aststücke werden mit dem Fuss oder dem Rüssel entrindet. Auch bei dieser Futterzubereitung kann der Elefant seine Beweglichkeit und feine Motorik trainieren.

Aeste schälen
Aeste werden geschälen
Gibt es auch Spielzeug für die Elefanten?

Elefantentaugliche Spielsachen sind eine weiter Möglichkeit mit der die Elefanten beschäftigt werden können. Da die Elefanten jedoch ihr Spielzeug gerne wegschleudern oder in den Absperrgraben stossen, müssen alle Gegenstände zur Sicherheit der Zoobesucher mit Ketten gesichert werden.

Beschäftigung des Elefantenbullen in der Musth
Beschäftigung des Elefantenbullen in der Musth

Alte Auto- und Traktorenpneus reizen die Elefanten ihre Schlag- und Stosskraft mit dem Kopf, Rüssel und den Füssen zu testen und auszuleben. Das Reissen an der Kette und das Wegschleudern des Pneus mit aller Kraft gefällt den Elefanten und dem Zoopublikum. Die Elefanten können so sicherlich auch angestaute Aggressionen abbauen.

Speziell der Elefantenbulle kann sich so in der Musth an diesen Spielzeugen austoben und seine Kraft und Aggression anwenden. Im Stall spielen die Elefanten auch sehr ausgiebig mit einem grossen und schweren Vollgummiball. Wenn der Ball ins Wasser fällt sind alle Elefanten damit beschäftigt ihn wieder hinaus zu rollen um ihn gleich wieder ins Bassin zurück zu stossen. Aufgehängt oder am Boden angekettete leere Bierfässer aus Metall faszinieren die Elefantenkälber, Elefantenkühe und die Elefantenbullen. Die Fässer können auch mit kleinen Leckereien gefüllt werden welche dann beim Umdrehen auf den Boden fallen. Das motiviert die Elefanten sich immer wieder mit dem Fass zu beschäftigen. Der Lärm, welcher durch das Schlagen der Kette an das Fass entsteht, begeistert alle und reizt die Elefanten immer wieder zu neuen Attacken.

Wie behalten die Spielzeuge ihre Attraktivität?

Alle Spielsachen verlieren jedoch mit der Zeit ihre Attraktivität.
Darum ist es wichtig die Pneus oder Fässer nach einigen Tagen auszuwechseln, umzuhängen oder für zwei oder drei Wochen zu entfernen.

 Welches ist die schönste Art der Beschäftigung?

Eine ideale Verhaltensanreicherung für alle Elefanten ist ein Spaziergang ausserhalb des Elefantengeheges. Wenn sich die Elefanten für einige Zeit möglichst frei auf einer Wiese oder in einem Wald bewegen können, muss das für die Elefanten «der Himmel auf Erde» sein!

Freier Ausgang der Zooelefanten im Wald
«Freier» Ausgang der Zooelefanten im Wald

Dies setzt jedoch einen «direkten Kontakt» mit den Elefanten voraus. Auch wenn der personelle Aufwand und Sicherheitsfragen einen Ausflug mit der ganzen Elefantengruppe meistens verunmöglichte, war es trotzdem hin und wieder möglich, mit nur einem oder mehreren zuverlässigen Elefanten einen Ausflug in die Umgebung zu machen.

Elefantenkuh Chhukha-im-Wald
Elefantenkuh Chhukha-im-Wald

Die Elefantenkuh Chhukha eignete sich sehr gut für solche Exkursionen, da sie keine Mutter- und keine Tantenrolle innerhalb der Elefantengruppe einnimmt. Durch die Spaziergänge begegnet sie immer wieder anderen Zootieren und Menschen.
Diese Begegnungen ausserhalb der Elefantenanlage bringen viel Abwechslung in das tägliche Elefantenleben. Auch die anderen Elefanten profitieren von diesen Ausflügen. Da Chhukha manchmal über Waldboden oder Wiesen geht, sich an anderen Bäumen kratzt und sich Erde auf den Rücken wirft, wird sie nach jedem Ausflug von den anderen Elefanten freudig empfangen und berochen.

Elefanten Kontakt mit den Zoobesuchern
Kontakt mit den Zoobesuchern

Interessant ist auch die Möglichkeit die Information für die Zoobesucher mit der Beschäftigung eines Elefanten zu verbinden. Wenn das Publikum einen Elefanten kontrolliert füttern darf und dazu den Elefantenpflegern Fragen rund um die Elefanten stellen kann, sind alle Beteiligten zufrieden. Für viele grosse und kleine Zoobesucher ist dies oft erste direkte Kontakt mit einem Elefanten. Neugierig und fasziniert berühren sie den Rüssel und die Haut der Elefantenkuh.

Bundesratsreise 2007 im Zoo Zürich mit Elefantenkuh Chhukha
Bundesrat 2007 in Zürich mit Elefantenkuh Chhukha
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